Seit dem 1. Januar 2022 ticken die Uhren bei CROSSMEDIA anders. Mit Einführung der ortsflexiblen 35-Gleitzeitwoche wird Arbeit in unserer Agentur neu gedacht und gelebt. Sechs Monate lang haben Kolleg:innen während einer Testphase Zeit, sich im neuen Modell zurecht- und ihren eigenen Flow zu finden. Gearbeitet werden kann wann, wo und wie unsere Belegschaft es für sich am besten findet. Kurz vor Ende dieser Testphase ist es Zeit für ein erstes Fazit. Unit Director Dominik Etscheit hat die Aufgabe, sein Team im Prozess der Neuaufstellung zu begleiten. Auf #XMVoice erzählt er, welches Mindset es braucht, um FUTURE WORK zum Daily Doing zu machen und welche Rolle dabei Empathie, Inspiration und Kommunikation spielen.
Nach 2 Jahren der Pandemie ist uns allen klar: zurück zu alten Arbeitsweisen wird es bei CROSSMEDIA nicht mehr geben. Für viele wohl einer der wenigen positiven Aspekte von Corona: Die Krise hat uns gezwungen, den aus ihren hervorgegangenen Herausforderungen mit Kreativität und Lösungsorientierung zu begegnen. Für uns bedeutet das: klares Commitment zu einem neuen Arbeitsmodell. Weniger Wochenstunden, effizienteres Arbeiten, mehr Flexibilität. Das sind unsere Learnings, die hoffentlich Inspiration und Denkanstoß sind:
Der große Shift: Von „client centric“ zu „human centric”
Das Geschäftsmodell der Kundenzentrierung basiert auf spezifischen Kundenbedürfnissen, wobei Prozesse und Maßnahmen der Organisation vollständig auf die Erfüllung dieser Bedürfnisse ausgerichtet sind. Das klingt zwar gut für den Kunden, findet sich aber in vielen Geschäftsberichten meist nur in Vorworten und damit eher als Lippenbekenntnis zum Unternehmen. Darüber hinaus trägt die digitale Transformation dazu bei, dass sich die Kundenbedürfnisse schnell ändern, die Anforderungen an die Wertschöpfungskette wachsen und die Mitarbeiter meist auf der Strecke bleiben.
In einer Kultur, die human centric ist, also den Menschen in den Mittelpunkt rückt, kann Inspiration ein enorm wichtiger wirtschaftlicher Treiber sein. Wenn ein Unternehmen und Führungskräfte bewusst formulieren, welche Tätigkeiten wir Menschen in Zukunft übernehmen können, wie Individualisierung und Talentförderung vorangetrieben und wie neue agile Arbeitsmethoden und -prozesse etabliert werden können, wird die Loyalität erhöht und die Transformation kann schneller stattfinden – in allen Bereichen. Dabei müssen Unternehmen kreativ werden, gute Mitarbeiter aktiv in visionäre Prozesse einbinden, ihnen Freiräume geben und neue Denkanstöße annehmen. In dieser Souveränität liegt ein enormes – leider noch meist ungenutztes – Wissens- und Motivationspotenzial.
Wir sagen: Einfach mal machen! Bei CROSSMEDIA haben wir uns für den Weg der 35-Stunden-Woche entschieden und somit die Bedürfnisse unserer Mitarbeiter:innen noch weiter in den Mittelpunkt gestellt. Selbstbewusst, ohne viele Leitplanken, im Vertrauen zu unseren Mitarbeiter:innen. Unsere Kunden trugen unsere Entscheidung mit, sind neugierig, wie unser kleines großes Experiment wirklich funktioniert, und wünschen sich sogar Beratung von uns zum Thema New Work.
FAZIT I: Souveränität und Selbstbefähigung unserer Mitarbeitenden sind Treiber für besseres Arbeiten.
Die neue emotionale Intelligenz in unserer Zusammenarbeit: Lernen und Vernetzen
Covid hat uns zu neuen Formen der Kommunikation gezwungen. Mal mit mehr, mal mit weniger technischen Herausforderungen. Remote Work und transparenter Informationsaustausch sind inzwischen fest im Arbeitsalltag verankert, aber das allein reicht nicht – für die erfolgreiche Implementierung unseres New Work Konzepts spielen folgende Eigenschaften eine essenzielle Rolle: Empathie, Inspiration und Neugier!
Empathie ist meiner Meinung nach in der Zusammenarbeit und Kommunikation eines der wichtigsten Bausteine in der Kette – gleichzeitig nimmt Empathie in unserer Gesellschaft zunehmend ab. Laut Duden ist Empathie „die Bereitschaft und Fähigkeit, sich in die Einstellungen anderer Menschen einzufühlen“. Zahlreiche Studien belegen jedoch, dass unsere Fähigkeit, die Welt mit den Augen Anderer zu sehen, durch eine zunehmende Vereinsamung und Interaktionsarmut hinter allgegenwärtigen Bildschirmen untergraben werden. Bei CROSSMEDIA ist Empathie wichtiger denn je und wird aktiv gefördert. Wir halten unsere Mitarbeitenden an, Perspektiven zu wechseln, sich in Kunden hineinzuversetzen, Anfragen nicht nur zuverstehen, sondern bestmöglich zu antizipieren. Im Gegenzug müssen wir Führungskräfte Stimmungen auffangen, sortieren, als Sparringspartner dienen und erspüren, wie sich jede*r Einzelne gerade im Home Office fühlt.
Neben der Empathie ist die Inspiration unserer Mitarbeitenden unabdingbar. Die Suche nach neuen, kreativeren Wegen fängt bei uns selbst an, die wir uns für neue interne Prozesse engagieren, aber natürlich auch bei denen, die unsere Kunden beraten, ihre Produkte kennen und die Zielgruppe verstehen. Durch die 35-Stunden-Woche haben wir nicht nur Bestehendes hinterfragt, wir haben indirekt an die intrinsische Motivation appelliert und durch den großen Vertrauensvorschuss erheblich motiviert. Ich bin davon überzeugt, dass zufriedenere und kreativere Mitarbeiter:innen nicht nur bessere Algorithmen oder Systeme entwickeln und damit Kundenbedürfnisse optimal erkennen und bedienen können, sondern auch eine immer höhere intrinsische Motivation erreichen und so zu besseren Kunden ROIs führen werden.
Schließlich braucht es auch eine gewisse Neugier einer selbstbewussten Agentur, die das Thema Innovation für ihre Mitarbeitenden auf sehr spielerische Art und Weise erlebbar macht. Hier gilt „Warum nicht?” anstelle „Warum?” und Improvisation anstelle von Perfektion – diesen innerlichen Spieltrieb mögen wir in Deutschland leicht belächeln, aber er führt definitiv zu einer positiven Einstellung gegenüber Neuem und verschafft Innovationen den Raum, den sie benötigen, um zu reifen.
Empathie, Inspiration und Neugier müssen gefördert und gefordert werden. Schlussendlich mündet die neue Form der Zusammenarbeit mit ihrer höheren Flexibilität in gesteigerte Motivation und Dankbarkeit. Konkrete Maßnahmen auf dem Weg dorthin sind bei uns z. B. „Open Wednesdays“, in denen wir 15-minütige Inspirations-Session im Team veranstalten, das bewusste Einnehmen eines Perspektivwechsels von Kunde/Kundin vs. Mitarbeiter:in, regelmäßige One-on-One-Gespräche, um Tendenzen und Herausforderungen wahrzunehmen, mehr Humor am Arbeitsplatz und das Vorleben der neuen Flexibilität durch Führungskräfte.
FAZIT II: Letztlich bringen alle genannten Eigenschaften all das zum Vorschein was wir uns von FUTURE WORK wünschen: Stressreduktion, mentale Gesundheit, aber eben auch Engagement und Motivation. Bedeutet: Ohne Empathie keine Agilität. Ohne Inspiration keine Perspektivwechsel. Ohne Neugier keine Innovation.
Nach innen schauen: Als Führungskraft Selbstverständnis und Bewusstsein erzeugen
Mitarbeiter:innen wünschen sich Halt und Orientierung – und zwar umso mehr, je instabiler ihr Arbeits- und Lebensumfeld ist. Das Gefühl von Unberechenbarkeit haben wir während der Pandemie ohne Ausnahme zu spüren bekommen. Umso wichtiger ist es, dass Führungskräfte nun in der Neuen Arbeitsrealität Stabilität und Sicherheit vermitteln können.
Dafür müssen wir jetzt ein Selbstverständnis von hybrider Führung und Kommunikation entwickeln. Alte Zöpfe abschneiden, neue Inpulse wahrnehmen und eine Haltung formulieren, welche wir unbedingt behalten wollen. Führungskräfte müssen sich zunehmend als Beziehungsmanager verstehen, deren Kernaufgabe es ist, die Beziehungen im sozialen System Agentur bzw. Unternehmen so zu gestalten, dass die Mitarbeitenden effektiv zusammenarbeiten. Weiterhin fungieren sie als emotionale Leader, deren Aufgabe es ist, ihre Mitarbeiter:innen zu inspirieren, so dass diese sich freiwillig für das Erreichen der Ziele engagieren und schlussendlich müssen sie durch ihr Handeln sicherstellen, dass ihr Bereich seinen Beitrag zum Erfolg des Unternehmens leistet. Müssen Führungskräfte bei der CROSSMEDIA jetzt immer nett sein? Nein! Aber mit Hilfe der obengenannten Bausteine schaffen wir einen Zugang zu allen Bedürfnissen und kreieren vor allem eine Haltung, welche die Basis von FUTURE WORK bei uns ist.
FAZIT III: Mit Hilfe jeder*s Einzelnen, Vertrauen und Engagement nutzen wir das Momentum bei CROSSMEDIA, um ein neues Selbstverständnis und Bewusstsein für uns als Agentur zu prägen. Wir haben uns für den human centric approach, für die bessere Vereinbarkeit von Leben und Job, für die Flexibilität entschieden – bei gleichbleibender oder verbesserter Qualität unserer Expertise. Die Lösungen liegen bei uns. Dabei vernachlässigen wir keine Anfrage, feedbacken eher schneller zurück, gehen noch strikter in die Erwartungshaltung gegenüber dem Kunden, geben Struktur vor. Dies wird in guten Ergebnissen sichtbar und auch von Kunden honoriert.
Foto Credit: Julia Höfer (CROSSMEDIA)
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